Retreat
Die Wahl eines Retreats mit einer passenden Trainerin oder eines passenden Trainers ist mindestens so wichtig wie die Wahl des Programms. Denn du wirst dieser Person inhaltlich und emotional begegnen. Sie wird dich begleiten – durch körperliche Prozesse, aber auch durch emotionale oder mentale Themen. Achte also nicht nur auf Zertifikate. Schau dir Videos, Instagram-Auftritte oder Interviews an. Spür rein: Ist die Person klar, präsent, echt? Ist die Sprache wertschätzend? Der Ton ehrlich? Frag nach einem Ablaufplan. Passt die Struktur zu deinem Rhythmus? Gibt es Pausen, Integration, Spielraum für dich? Lies Bewertungen, nicht nur, ob es fünf Sterne gab, sondern *warum*. Du merkst sofort, ob ihr auf derselben Wellenlänge seid.
Ernährung im Retreat bedeutet nicht, dass du versorgt wirst. Sie beginnt mit dir. Mit deiner Entscheidung, dich selbst gut zu versorgen – aus dem, was angeboten wird. Du hast Zugang zu einem ausgewogenen, frischen Buffet oder Menü – aber du wählst, was dich wirklich nährt. Du entscheidest, was dich im Gleichgewicht hält, was dich trägt durch eine intensive Praxis, was dich zurück in deinen Körper bringt. Nicht zu wenig, nicht zu viel – sondern so, dass du dich kraftvoll und klar fühlst. Was dir dabei hilft: Spüre in dich hinein. Was brauchst du an diesem Tag – in Verbindung mit Bewegung, Ruhe, Begegnung? Wähle bewusst. Nicht impulsiv. Nicht nach Regel. Sondern im Einklang mit dir. Eine Retreat-Ernährung funktioniert nur, wenn du Verantwortung übernimmst – nicht wenn sie dir abgenommen wird.
Auch die Unterkunft und der Ort entscheiden mit, wie tief du gehen kannst. Ich war an Retreat-Orten, die gut organisiert waren – aber ihre Umgebung war zu laut, zu touristisch, zu belastet. Und ich war an Orten, die mich einfach aufgenommen haben. Weil das Licht, die Materialien und die Atmosphäre stimmten. Achte bei der Auswahl darauf: Ist es ruhig – auch in der Umgebung? Gibt es Baustellen, Hotels, Clubs in der Nähe? Nutze Google Maps, Google Earth, lies Erfahrungsberichte. Achte auf die Architektur. Gibt es offene Räume, Licht, Naturbezug? Wie wirkt der Ort auf dich? Viele Menschen unterschätzen die Wirkung einer Location auf ihr Nervensystem. Gute Orte sind einfach. Sie müssen nichts beweisen. Aber sie lassen dich loslassen.
Fazit: Ein Retreat ist dann kraftvoll, wenn Leitung, Ernährung und Location zusammenspielen. Wenn du mitgestaltest, bewusst wählst und ehrlich in Kontakt mit dir selbst gehst. Ein gutes Retreat entsteht nicht durch Perfektion, sondern durch echte Klarheit, gute Vorbereitung und das Vertrauen, dass genau das entstehen darf, was jetzt wichtig ist.